Freitag, 27. November 2009

Besser tippen mit dem Zehnfingersystem

Hinweis: Ich habe mittlerweile eine bessere Software für das Erlernen des Zehnfingersystems vorgestellt. Die hier vorgestellten Tools sind nicht mehr zeitgemäss.

Neulich habe ich mich gefragt, wie viel Zeit wohl verloren geht, wenn immer wieder Tippfehler korrigiert werden müssen. Über alle Computerbenutzer gerechet müsse es Millionen von Stunden sein! Wie kommt das?

Viele von uns lernen das Zehnfingersystem irgendwann in der Schule. Wer eine kaufmännische Ausbildung macht, wird darin sogar geprüft. Für den Rest der Welt - mich eingeschlossen - gibt es bestenfalls irgendwann im Leben einen freiwilligen Kurs, der einem die Grundlagen vermittelt. Und wer aus der Schule austritt, wird nie mehr mit dem Zehnfingersystem konfrontiert, wenn er oder sie es nicht will.

Warum eigentlich nicht? Schliesslich sollte es doch im Interesse jedes Arbeitgebers und jedes Einzelnen sein, möglichst fehlerfrei zu tippen. Einerseits kann damit viel Zeit gespart werden, andererseits ist auch die Qualität der Texte besser, die an die Öffentlichkeit gehen.

Nachdem mich dieser Gedanke nicht losgelassen hat, suchte ich mal nach Programmen und Webseiten, mit denen man das Zehnfingersystem trainieren kann. Und siehe da: es gibt eine Vielzahl an Lösungen, von denen ich 2 vorstelle.

Dabei geht es darum, vorgegebene Texte möglichst fehlerfrei abzutippen. Natürlich sollte man dazu das Zehnfingersystem brauchen, sonst bringt das Ganze ja nichts. Schreibprogramme messen normalerweise die Tipp-Geschwindigkeit sowie die Fehlerquote. Die Texte bestehen teils aus sinnlosen Buchstabenfolgen, die nur dazu dienen, die Position der Tasten zu erlernen. Zum Teil bestehen sie jedoch auch aus sinnvollen Texten, bei denen das Tippen deutlich leichter fällt.

Schreibtrainer online (www.Schreibtrainer.com)

Hier können Sie Texte in verschiedenen Schwierigkeitsstufen abtippen. Dazu können Sie einfach eine beliebige Lektion wählen, worauf Ihnen Fliesstext präsentiert wird, den Sie abzutippen haben.


Auf dieser kostenlosen Webseite kann man sich registrieren, um seinen Fortschritt zu messen. Muss man aber nicht. Die Seite ist sowohl für Anfänger wie auch für Fortgeschrittene geeignet und richtet sich besonders an Schulen.

Ein besonderer Bonus ist die Möglichkeit, auch in anderen Tastatur-Layouts zu üben: Deutsch (Deutschland), Deutsch (Schweiz), Englisch (Grossbritannien), Englisch (USA). Wer für längere Zeit ins Ausland geht, dürfte dies zu schätzen wissen.

Schreib-Trainer von AB-Tools.com (http://www.ab-tools.com/programme/schreibtrainer/)

Es gibt eine kostenpflichtige Software (15 €) von AB-Tools.com, die "Schreib-Trainer" heisst und auf dem PC installiert wird. Sie können Sie während 15 Tagen kostenlos testen. Für uns Schweizerinnen und Schweizer stellt sich jedoch das Problem, dass während des Tippens der Buchstabe "ß" getippt werden muss, selbst wenn man das Schweizer Tastatur-Layout ausgewählt hat. Einerseits nervt das, andererseits erhöht es die Fehlerquote!

Ansonsten kann man, im Gegensatz zum Online-Schreibtrainer, das Tippen in mehreren Varianten üben: auf konventionelle Art einen Fliesstext abtippen, spielerisch Ballone zum Platzen bringen, indem man die darin enthaltenen Buchstaben korrekt abtippt, Buchstabe für Buchstabe, mit eigenen Texten...



Besonders nützlich fand ich es, die Zahlen und Sonderzeichen tippen zu lernen. Denn das habe ich im Gymnasium und auch später nie richtig gelernt. Ein oder 2 Lektionen können schon einen ziemlichen Unterschied machen. Probieren Sie es einfach mal selbst aus! Meine Fehlerquote beträgt übrigens immer circa 3 %. Ich tippe nicht wegen meines RSI-Syndroms kaum noch, also bin ich damit ganz zufrieden. Wie gut sind Sie?

Freitag, 20. November 2009

Zeit und Mausklicks sparen mit Tastenkombinationen in Windows

Dieser Beitrag ist eine Erweiterung meines Posts zum Thema Ordner und Dateien schneller öffnen

Die Tastatur schlau nutzen
Windows bietet schon lange eine Möglichkeit, häufig verwendete Dateien, Ordner und sogar Webseiten mit Tastenkombinationen aufzurufen. Anstatt also mühsam im Startmenü oder über den Desktop gehen, können Veknüpfungen schnell und ohne Programmierkenntnisse über die Tastatur aufgerufen werden.

Tastenkombinationen sind übrigens auch unter den Bezeichnungen "Tastenkürzel", "Hotkeys" oder "Shortcuts" bekannt.

Sie sind in Word und wollen direkt zur NZZ wechseln? Oder haben Sie gerade im Outlook eine E-Mail verfasst und wollen schnell in einem Word-Dokument etwas nachschlagen?

Das geht ganz einfach mit Tastenkombinationen.

Tastenkombination für Datei oder Ordner definieren

Dummerweise müssen Sie zuerst eine Verknüpfung erstellen, um Tastenkombination zu definieren. Aber das geht ganz schnell: Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die gewünschte Datei oder den gewünschten Ordner und wählen Sie "Verknüfpung erstellen". In der gleichen Ansicht wird dann eine Verknüpfung erstellt.

Sehen Sie sich den Screenshot rechts an:


Markieren Sie die Verknüpfung und drücken Sie die Tastenkombination Alt-Enter. Damit öffnen Sie die Eigenschaften. Uns interessiert der Abschnitt "Tastenkombination".

Markieren Sie ihn mit der Maus - oder drücken Sie Alt-t - und geben Sie die gewünschte Tastenkombination ein.

Tipps für geeignete Tastenkombinationen erhalten Sie weiter unten.

Tastenkombination für Webseiten definieren

In einem Windows-Ordner oder auf dem Desktop können Sie auch eine Verknüpfung zu einer Webseite erstellen. Klicken Sie mit der rechten Maustaste in einen leeren Bereich. Wählen Sie aus dem Menü - auch Kontextmenü genannt - "Neu" und danach "Verknüpfung". Geben Sie dann den Link zur Website ein, also z.B. "http://produktivampc.blogspot.com". Vergeben Sie anschliessend einen passenden Namen, also z. B. "Produktiv am PC".

Jetzt können Sie das Gleiche machen wie mit allen anderen Verknüpfungen.

Welche Tastenkombinationen sind denn nun geeignet? Das ist gar nicht so einfach. Viele Programme haben nämlich bereits Tastenkombinationen reserviert. Wenn Sie diese bisher nicht verwendet haben, dann haben Sie die freie Wahl. Ansonsten gilt: Versuch und Irrtum!

Zulässig sind Kombinationen der Tasten "Alt", "Ctrl" und "Shift" mit allen anderen Tasten auf der Tastatur. Nicht zulässig ist die Windows- oder Fenster-Taste. Warum bloss? Seufz...

Grundsätzlich ungeeignet sind folgenden Kombinationen, da viele Programme sie bereits für sich gepachtet haben.

  • Alt-Buchstabe/Zahl - Wird verwendet, um auf Menüs und bestimmte Formatierungen in Word zuzugreifen.
  • Ctrl-Buchstabe - Wird beispielsweise fürs Markieren, Kopieren, Einfügen und Öffnen verwendet (Ctrl-c, Ctrl-v).
  • Ctrl-Alt-Zahl - Rechts unten auf vielen Tasten - besonders bei den Zahlen - sind für Sonderzeichen gebucht: ¦@#¬|¢
  • Ctrl-Alt-e - Wird fürs Euro-Symbol € gebraucht.
  • Ctrl-Tab/Alt-Tab/Shift-Tab - Wird für das Manövrieren auf dem PC verwendet. Finger weg!

Geeignete Tastenkombinationen sind beispielsweise:
  • Shift-(F1-F12)
  • Ctrl-(F1-F12)
  • Ctrl-Shift
  • Ctrl-Alt-(F1-F12) und alle Buchstaben, die kein Sonderzeichen sind, z. B. Ctrl-Alt-x
Vorsicht
Bei Shift-Alt ist unter Vista und Windows 7 Vorsicht geboten: Damit wird nämlich das Tastatur-Layout umgeschaltet.

Wie soll man sich das alles merken?

Machen Sie es sich einfach: Nehmen Sie einen markanten Buchstaben aus dem Namen des Programms, also den "O" aus "Outlook" oder "X" aus "Excel".
Beispiele:
  • Ctrl-Alt-O für Outlook oder www.otto.de
  • Ctrl-Alt-X für Excel
  • Ctrl-Shift-M für www.me-first.ch
  • Ctrl-Alt-F1 für eine Website über die Formel 1
Und sonst braucht man nicht für jeden Link eine Tastenkombination zu definieren. Die 10 häufigsten reichen durchaus, um die Produktivität deutlich zu erhöhen und die Finger von der Maus zu entlasten. Finden Sie nach und nach heraus, was Ihnen am meisten dient.

Bei den Teutonen heissen die Tasten übrigens anders: "Ctrl" = "Strg", "Shift" = "Umschalt".